Statt fixer Sperrzeiten mit einer Zeitschaltuhr gibt es künftig die Möglichkeit einer flexiblen Steuerung durch den Verteilnetzbetreiber. Hierfür wird ein kleines Steuergerät im Zählerschrank verbaut. Das Gerät ist über eine Kommunikationsverbindung mit der steuerbaren Verbrauchseinrichtung verbunden. Diese Anlagen können die Kommunikationssignale verarbeiten. Bisher haben darüber Rundsteuerempfänger oder Zeitschaltuhren die Anlagen gesteuert. Bei Bedarf wird so die Leistung der Anlage auf einen bestimmten Leistungswert (min. 4,2 kW) gedrosselt. Das Steuergerät erhält im Normalbetrieb über ein intelligentes Messsystem (Smart Meter Gateway) Signale vom Verteilnetzbetreiber. Die Leistung wird nur gedimmt, falls dies aufgrund möglicher Netzengpässe notwendig ist. Der Verteilnetzbetreiber ermittelt das auf Basis aktueller Messdaten aus dem Stromnetz.
Mit dem Umbau des Energiesystems werden immer mehr steuerbare Verbrauchseinrichtungen, das sind zum Beispiel Wärmepumpen oder Ladeanschlüsse für Elektroautos, an die Stromnetze vor Ort angeschlossen. Dafür bauen die Betreiber der Stromverteilnetze die Infrastruktur aus. Im Gebiet von LEW Verteilnetz (LVN) ist schon sehr viel passiert: Die Netze werden bereits massiv erweitert, um die Leistung der vielen Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien aufzunehmen. Punktuell kann es jedoch vorkommen, dass in einem Netzabschnitt zusätzliche steuerbare Verbrauchseinrichtungen schneller angeschlossen werden sollen, als das Netz erweitert werden kann. Für diese Fälle gibt es nun eine neue Lösung, die dabei hilft, die zusätzlichen Verbrauchseinrichtungen sicher einzubinden, ohne das lokale Netz zu überlasten.